Segelurlaub Griechenland Korfu – mit Corfelios laut Aussage unserer lieben Gäste: “Leider Geil!”
Es ist mal wieder Zeit ein paar Sätze über die Möglichkeiten eines Segelurlaubs mit Seglerforum zu schreiben. Was eignet sich dazu besser, als das Live von unserer „Felicita“ einer Sun Odyssey 54DS zu tun.
So ist ein kompaktes Tagebuch (in der Seglersprache „Logbuch“) entstanden, das widerspiegelt wie so ein Törn bei uns abläuft und hoffentlich Interesse weckt.
Tag 1:
Samstag – In der Regel ist dieser Tag für die An- und Abreise der „Frischlinge“ und der „Erholten“ gedacht, sowie zur Planung und dem Einkauf für die kommenden Tage auf der Yacht. Die Crew von 6 Personen war sich schnell einig, dass ein Segelurlaub gebucht wurde und das im Fokus der Woche stehen sollte. Drum herum wollten wir ausreichend Badestopps in versteckten Buchten einbauen. Frühstück und ein kleiner Mittagssnack wollten wir immer auf dem Boot einnehmen. Abends dann der griechischen Küche frönen und verschiedene Häfen anlaufen, um dort in Ruhe zu übernachten.
Also hieß es am Samstag um 17 Uhr „Leinen los“ und Start zum Segelurlaub in Griechenland in Richtung südliches Korfu, Paxos, Syvota und Parga als grobe Ziele. Wir hatten die perfekte Entscheidung getroffen; auf ruhiger See haben wir uns schnell ein paar Stullen gezaubert und sind ganz entspannt an der Altstadt Korfus, mit der alten und neuen Festung vorbei geschippert, wo dann direkt der ersten Urlaubsfotos geschossen wurden. Vorbei an Kerkyra eine halbe Stunde später kam dann eine verlockende Brise die uns 2 Stunden perfektes Segelwetter für den Einstieg bescherte. Nach zwei – drei Schlägen unterhalb des Flughafens sind wir dann in der Dämmerung im Hafen von Benitses auf Korfu eingelaufen. Nachdem sich alle geduscht hatten oder noch einmal ins Wasser gesprungen sind, trieb uns der Hunger an, im Fischerort nach einer Taverne zu suchen. In einer kleinen Seitengasse wurden wir fündig und haben in der Taverne „Maestros“ prächtig zu Abend gegessen.
Tag 2:
Einer der Annehmlichkeiten im Hafen ist, dass es morgens frisches Brot gibt. Nachdem die Crew gemütlich ausgeschlafen hatte und wir uns mit griechischem Frühstück für den Tag gestärkt hatten, ging es unter Motor entlang am südlichen Teil von Korfu Richtung Badebucht bei Syvota. Wir wollten so lange bleiben bis etwas Wind zur Überfahrt nach Paxos eingesetzt hat. Bei türkisfarbenem Wasser und spannenden Schnorchelmöglichkeiten ging die Zeit dann wesentlich schneller rum als erwartet. Gegen Spätnachmittag setzte der erwartete Wind ein und mit frischem selbst gemachtem griechischem Salat im Magen sind wir gemütlich bei leichtem Amwind-Kurs direkt in einem Schlag von Syvota / Mourtos nach Gaios auf Paxos, einer der Inseln südlich von Korfu, gesegelt. In Gaios auf Paxos pulsiert das Leben und wir haben uns entschieden direkt an der Promenade fest zu machen, sodass wir einen Steinwurf von Bars, Restaurants, Super Märkten und Tavernen entfernt waren. Heute wussten wir bereits welche Taverne wir ansteuern und haben uns im „Takataka“, zwar nicht günstig, aber dafür umso leckerer mit frischem Fisch und gutem Wein den Bauch vollgeschlagen. Nach einem Absacker an Deck der Segelyacht haben ein paar von uns danach das Nachtleben erkundet, während sich der Rest der Segel Crew in den Kojen aufs Ohr gelegt hat.
Tag 3:
Frisches Brot – Olé ! So schmeckt das Frühstück und ein Crewmitglied des Segelurlaubs hat sogar ein frisches Omelette mit Speck und weiteren Geheimzutaten gezaubert, die er uns nicht verraten wollte. In jedem Fall war es hervorragend. Paxos ca. 7,6 Seemeilen vom südlichen Zipfel Korfus und ca. 37,5 Seemeilen von unserer Bucht Agios Georgios Korfu ist in den letzten Jahren zum Hotspot für gut betuchte Urlauber geworden. Während wir entlang an der Ostküste tuckerten konnten wir jede Villa und jeden Strand einzeln begutachten und der Ausblick auf die kleinen versteckten Buchten wo Olivenbäume bis an den Strand reichen erklären uns ohne Worte warum Paxos so beliebt geworden ist. In Moudundra Beach mit der schicken Beachbar haben wir dann unseren Badestopp eingelegt und hatten das Glück das einzige Boot in der kleinen Bucht zu sein. Später am Tag war unter Segel und Spinnaker wieder der seglerische Teil gefragt, den sich die Crew zu Anfang gewünscht hatte. Es ging also einmal rund um Paxos, vorbei an den blauen Grotten, entlang der westlichen imposanten Steilküste, durch die Meerenge zwischen Paxos und Antipaxos quer über das nördliche Ionische Meer nach Parga. Dort holte uns das kleine Taxi Holzboot von Yannis pünktlich um halb 9 ab und brachte uns an den Hafen von Parga, wo wir durch die belebten Gassen geschlendert sind und die herrliche Aussicht von der Burg über die kleinen Inselchen genossen.
Tag 4:
Dieses Mal kein frisches Brot, da wir vor Anker lagen und erst die „Reste“ vernichten wollten, damit wir am Ende vom Segelurlaub nicht zu viel übrig haben. Satt sind wir alle selbstverständlich trotzdem geworden und haben uns dann relativ zügig in eine schnuckelige versteckte Bucht südlich von Parga und ca. 20 Seemeilen südlich von Korfu begeben. In kompletter Einsamkeit haben wir hier den halben Tag mit Schnorcheln, Faulenzen, Plantschen und natürlich Mittagessen verbracht. Während einige noch im Wasser waren hat es den Rest der Crew schon in den Fingern gejuckt, weil auf See bereits Schaumkronen zu sehen waren. Deshalb sind wir dann zügig aufgebrochen und konnten mit zwei schönen Schlägen direkt nach Antipaxos in die „Karibik-Bucht“ segeln. Alle waren begeistert von der Wasserfarbe und das Restaurant mit Blick über beide Buchten, Paxos, Korfu und Festland von Griechenland hat sein Übriges getan. Bei ruhigem Wetter ankern wir gerne in der Bucht, weil durch wenig Lichtverschmutzung der Sternenhimmel unglaublich ist (viele Gäste schlafen dann an Deck und gehen nachts schwimmen).
Tag 5:
Relativ frisches Brot vom gestrigen Restaurantbesuch. Bevor die ersten Ausflugsboote und andere Segelurlauber eintrudeln springen alle ins kristallklare türkisblaue Wasser und wollen zum Frühstück fast nicht mehr raus kommen. Als es dann zu voll wurde haben wir wieder die Segel gehisst und sind erst entspannt entlang der Küste von Paxos gesegelt bis zum südlichen Zipfel von Korfu, um dann quer ab Richtung Syvota zu schippern. Es war ein sehr gemütliches Segeln und die Spagetti mit Tomaten- Thunfischsoße schmecken natürlich ohne Stress auf See rumschippernd am besten In Syvota hat uns dann unser altbekannter und immer fröhlich gelaunter Inhaber vom Bamboo Place direkt an der Pier empfangen. Kleiner Tipp: die Cocktails sind nicht zu empfehlen, aber Bier und alles andere schmeckt in der guten Laune Atmosphäre umso besser.
Tag 6:
Luxus pur – Frühstück direkt an der Pier vor unserem Schiff mit Blick über die Bucht von Mourto, trotzdem sollten wir relativ früh los, denn es war ordentlich Wind angesagt. Auf dem Weg Richtung Golf von Korfu waren schon die ersten Anzeichen in Form von „Katzenköpfchen“ zu sehen. Es sollte also unser Segeltag werden und so sind wir knapp 6 Stunden Richtung Norden aufgekreuzt. Die Zeit verging wie im Flug, denn diverse Fähren und Kreuzfahrtschiffe kreuzten unseren Weg, sodass es immer was zu beobachten gab. Außerdem lieferten wir uns mit anderen Seglern sportliche Kopf an Kopf Rennen. In der Bucht von Kalami bei der Meerenge zwischen Korfu und Albanien sind wir nach getaner Arbeit vor Anker gegangen und haben in einer netten Taverne direkt am Meer den Tag mit Wein und Ouzo ausklingen lassen.
Tag 7:
Unser letzter Tag wird mit Rührei, Speck, „Not-Brot“ und Sekt gefeiert. Den Freitag sind wir ganz entspannt angegangen und die meisten haben bis halb 11 geschlafen, denn in die Gouvia Marina war es nicht mehr weit. Unsere Wasserratten sind für den Frühsport in die Fluten gesprungen, während ein anderer Teil der Crew das Frühstück vorbereitete. Gegen Nachmittag mussten wir dann leider die Heimreise antreten und noch einmal mit Spinnaker den Segelurlaub auf Korfu gehn Ende entgegen zu segeln. Einen gelungenen Abschlussabend, so wie wir auch, sollten alle in Korfu-Stadt (Kerkyra) verbringen. Die venezianisch geprägte Hauptstadt ist vor allem nachts ein Traum und verführt uns in tolle Restaurants in versteckten Seitengassen, sowie hippe Bars direkt am Wasser. Sichtlich erholt fliegen zwei zurück nach Deutschland, währen die anderen vier noch ein paar Tage in unserer Bucht Agios Georgios Korfu genießen.
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